Kontaktlinsen mit Medikamenten und Schwangerschaft: Was ist zu beachten?

Kontaktlinsen werden direkt im Auge getragen. Dieser nahe Körperkontakt macht einige Vorsichtsmassnahmen nötig, wenn es zu Erkrankungen oder körperlichen Veränderungen wie bei einer Schwangerschaft kommt. Durch Fieber, Erkältungen oder Entzündungen können die Augen auch betroffen sein. Beispielsweise erhöht sich bei Fieber nicht nur die allgemeine Körpertemperatur, sondern auch die Temperatur der Augen. In einer solchen Umgebung wird das Wachstum von Keimen begünstigt, die sich auf den Linsen vermehrt ansiedeln könnten. Eine Bindehautentzündung oder eine Hornhautentzündung sind bei fiebrigen Erkältungen für Kontaktlinsenträger ein erhöhtes Risiko. Um vorzusorgen, sollte man bei Erkältungen oder einer Virusgrippe auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichten und auf eine Brille ausweichen. Das Risiko einer Keimbesiedlung ist gering, wenn man Tageslinsen verwendet. Bei der Einnahme von Medikamenten sind weitere Bedingungen zu berücksichtigen.

Was ist bei Medikamenten und Kontaktlinsen zu beachten?

Einige Medikamente beeinflussen den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Das hat auch Auswirkungen auf die Tränenflüssigkeit. Sie kann vermindert produziert werden oder sich in der Konsistenz verändern. Zu diesen Medikamenten gehören:

  • Ovulationshemmer (Antibabypille)
  • Antihistaminika
  • Betablocker
  • Antidepressiva
  • wässrige Augentropfen

Bei der Einnahme sollte man die Hinweise auf der Packungsbeilage beachten. Falls es eine Beeinflussung für Kontaktlinsenträger gibt, ist dies oft dort verzeichnet. Im normalen Alltag spielt das keine grosse Rolle. Möchte man jedoch Auto fahren oder ist man auf die Korrektur der Sehstärke angewiesen, dann sollte man sich auf die Beeinflussung durch die Medikamente einrichten. Am besten trägt man vorsorglich eine Ersatzbrille mit sich. Sie kann aufgesetzt werden, wenn die Augen wegen der Trockenheit durch die Medikamente schmerzen oder jucken. Man sollte die Linsen rechtzeitig entfernen, ehe das unangenehme Gefühl zu stark wird. So wird vermieden, dass sich die Augen durch die Reibung entzünden.

Gibt es Einschränkungen während der Schwangerschaft?

Normalerweise spricht eine Schwangerschaft nicht gegen das Tragen von Kontaktlinsen. Allerdings kann es in dieser Zeit zu Veränderungen im Flüssigkeitshaushalt kommen, die das Tragen von Kontaktlinsen unangenehm machen. Die Veränderungen machen sich besonders in den letzten Schwangerschaftswochen bemerkbar. Eventuell weicht man in diesen Fällen auf Linsen mit verbessertem Komfort aus. Das könnten Tageslinsen oder Linsen der neuen Generation aus Silikon-Hydrogel sein. Falls das nicht hilft, sollte man auf das Tragen einer Brille ausweichen. Nach der Geburt stellt sich der Hormonhaushalt wieder um und man kann wie gewohnt auf die praktische Sehhilfe zurückgreifen.

Was ist im Kreisssaal zu beachten?

Während einer natürlichen Geburt wird sich der Augeninnendruck verstärken. Das kann für Kontaktlinsenträgerinnen unangenehm sein. Wenn man sich mit den Linsen wohlfühlt, spricht nichts dagegen, sie auch im Kreisssaal zu benutzen. Man sollte den Augenarzt darüber informieren und für alle Fälle eine Brille und eine Aufbewahrungsbox für die Linsen einpacken. Im Notfall können die meisten Kontaktlinsen innerhalb von Sekunden mühelos entfernt werden. Vom Tragen farbiger Kontaktlinsen wird bei ärztlichen Untersuchungen abgeraten, da sie die Untersuchungsergebnisse bei der Kontrolle der Pupillenreaktionen beeinträchtigen können.

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